Merinoschaf – Herkunft, Zucht und Wolle

Herkunft und Zucht des Merionschafs

Das Merinoschaf, welches sich ursprünglich in Nordamerika ansiedelte, stammt von der Feinwoll-Schafrasse ab. Es hat seinen Namen wohl der Berberdynastie der Meriniden zu verdanken. Im 17/18 Jahrhundert durfte diese Rasse ausschließlich in Spanien gezüchtet werden. Somit schaffte man sich einen Alleinanspruch der Wolle. Man nannte sie „spanische Wolle“ und an einen Export der Schafe war nicht zu denken. Denn das war seinerzeit ein Verstoß, der mit der Todesstrafe verurteilt wurde. In Spanien gelang sie an große wirtschaftliche Bedeutung, was an der hohen Qualität der Wolle lag. Selten wurde die Rasse als Fleischlieferant verwendet, da sie wegen der begehrten Wolle zu wertvoll für den reinen Verzehr erschien. Außerdem hieß es, dass die langen Laufstrecken der Tiere das Fleisch zäh machen würden. Erst im 19. Jahrhundert breiteten sich die Herden des Schafes weiter aus und heute ist Australien der Hauptlieferant der Merinowolle. Im 18. Jahrhundert kam das Merinoschaf nach Deutschland, wo es mit regionalen Tieren gekreuzt wurde. In Deutschland entstanden somit diese Rassen: das Merinolandschaf, das Merinofleischschaf und das Merinolangwollschaf. Das Merinolandschaf ist in Deutschland die häufigste Rasse. Denn sie macht 30% des gesamten Schafbestandes aus, in Bayern sogar knapp 70%.

Details zur Merinowolle:

Wer schon mal Kleidung aus Merinowolle trug, weiß warum sie so begehrt ist. Kein Juckreiz oder Kratzen, einfach perfekt zu jeder Jahreszeit. Im Winter wärmend und im Sommer kühlend. Das liegt an den bis zu 85% mit Luft gefüllten Fasern. Es ermöglicht eine isolierende und atmungsaktive Wirkung. Ein Merinoschaf liefert im Jahr zwei bis vier Kilogramm hochwertige Wolle. In seltenen Ausnahmefällen bis zu zehn kg. Die Hälfte des geschorenen Guts ist allerdings nur verwehrtbar, die andere Hälfte besteht aus Schmutz, Schweiß, Fett und Pflanzenresten. Da die wirtschaftliche Bedeutung der Merinoschafe so groß ist, wird für das Rohmaterial und die Produkte, die daraus entstehen auch entsprechend viel gezahlt. Ungefähr 130 Euro für ein Kilogramm! Der Wert und somit auch die Qualität und Preis wächst, je feiner die Faser ist. Die dazugehörige Dicke wird in der Maßeinheit Mikron (ein Tausendstel Millimeter) gemessen.

  • strong: 24 bis 25 Mikron
  • medium: 22 bis 23 Mikron
  • fine: 19 bis 21,9 Mikron
  • superfine: 17 bis 18,9 Mikron
  • ultrafine: weniger als 16,9 Mikron

Außerdem unterstützt Merino-Wolle bei der Feuchtigkeitsregulierung an heißen Tagen – bis zu 30 % des Eigengewichts können die Fasern an Feuchtigkeit, zum Beispiel Schweiß, aufnehmen und dann auch wieder abführen. Zum Glück aller stinkt die Merinowolle nicht. Kochgerüche oder starkes Schwitzen macht dem Zwirn nichts aus, ein kurzes Lüften reicht da vollkommen aus. Genau wie Schmutz, dieser perlt nämlich an der Wolle ab. Die Wolle schützt auch vor UV-Strahlen, wie eine 40+ Sonnencreme. Falten, Fussel oder die allseits bekannte elektrostatische Aufladung, kann der Wolle nichts anhaben, ausgeschlossen wie die Entflammbarkeit. Feuerwehrleute schützen sich sogar mit dieser Kleidung. Wie du siehst, bringt die Merinowolle viele Vorteile mit. Dabei haben wir über den Merino-typischen Glanz noch gar nicht gesprochen. 🙂

Tierschutz – ein wichtiges Thema bei den Merinos

Merinoschaf

Eine Zuchtmethode der Merinoschafe wird vielfach diskutiert, das sogenannte „Mulesing“. Diese Praktik fügt den Tieren große Schmerzen zu, weshalb der Tierschutz ja auch so wichtig ist. Hierbei wird ein Teil der Haut am Schwanz des Schafs entfernt. Dabei wird Fliegenmadenbefall verhindert, diese löse eine tödliche Krankheit für die Tiere aus. Mulesing erfolgt ohne Betäubung und ist eine Qual. Ein andauernder Kampf zwischen Merino–Lieferanten und Tierschützern. Uns bei Hansa-Farm® ist ein fairer Umgang mit Tieren sehr wichtig. Wir sind der Meinung: „Nur mulesing free fühlt sich die Wolle, ohne schlechtes Gewissen, gut auf der Haut an.“ Dazu haben wir bereits 2018 im Beitrag Baby Merinowolle mulesing free berichtet.

Strickmaschinen – das wahre Vergnügen oder nicht? Teil II

Was kauf ich bloß für eine Strickmaschine?

Für die Anfänger empfiehlt sich normalerweise der Kauf einer Strickmaschine mit sog. Einbett. Später kannst du dann die Ergänzung des Doppelbetts vornehmen, um die Strickmaschine zu erweitern. Wenn du noch nicht sehr erfahren oder unsicher bist, für welches Modell du dich entscheiden sollst, dann kannst du in speziellen Strickkursen erste Erfahrungen sammeln oder dich in Fachgeschäften ausprobieren. Auf Webseiten von verschiedenen Herstellern finden sich ausführliche Informationen über Bedienung, Technik und viele Möglichkeiten der Herstellung von Strickwaren. Am Anfang ist eine Strickmaschine mit einfacher Bedienung empfehlenswert. Starte mit dem Einbettstricken und wenn das gut funktioniert erweitere auf die Doppelbett-Variante.

Grob-, Mittel- und Feinstricker – was bedeutet das?

Es wird zwischen einem Grob-, einem Mittel- und Feinstricker unterschieden, da nicht jede Strickmaschine jedes Garn verarbeiten kann. Je nach Garnstärke entscheidet man sich für den jeweiligen Stricker. Von dem Typ hängt dann ab, wie viele Nadeln vorhanden und wie groß die Abstände zwischen den Nadeln sind. Ein Grobstricker ist für den totalen Anfänger die einfachere Wahl, da die Nadeln beispielsweise 9mm auseinander liegen. Weil der Grobstricker weniger Nadeln hat, ist der Prozess des Herstellens übersichtlicher und dadurch einfacher nachzuvollziehen, ob einem Fehler unterlaufen sind. Diese Grobstricker sind grundsätzlich Einbettstrickmaschinen, können aber um eine Doppelergänzung erweitert werden. Außerdem sind die Nadeln anfängerfreundlicher und robuster.

Der Name Grobstricker erklärt sich logischer Weise dadurch, dass der Grobstricker recht grobe Strickarbeiten anfertigt, da er nur dicke Garne verarbeiten kann. Es gibt dort einen sogenannten Grundsatz, den man kennen sollte:
Wenn bei einem Garn weniger als 20 Maschen benötigt werden, um 10cm zu stricken, dann eignet sich das Garn für den Grobstricker. Wenn mehr als 20 Maschen gebraucht werden, dann solltest du es doppelt nehmen. Ein Mittelstricker hat einen Nadelabstand von 7mm und ein Feinstricker 5mm.

Für Profis gibt es auch einen Superfeinstricker.

Hier seht ihr einen Mohair/Seiden-Schal in Jacquardtechnik, gefertigt mit einer Strickmaschine von Isabelle:

Fazit:

Ob du das Maschinenstricken für dich liebgewinnst, musst du selbst herausfinden. Es muss jeder für sich entscheiden, ob man lieber mit der Hand strickt, mit der Maschine oder beides. Probiert es aus, gebt nicht gleich auf, habt Spaß!

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Hansa-Farm® – fair bleiben wir natürlich

Hansa-Farm® – was hat das zu bedeuten?

Wir haben es bereits in dem Blogeintrag Fairalpaka wird zu Hansa-Farm® bekanntgegeben. Heute ist Donnerstag, der 13. Juni und wir heißen jetzt Hansa-Farm® . Eine aufregende Phase ist nun abgeschlossen. Ihr erreicht uns ab sofort über die URL: https://hansafarm.com. Die ehemalige Seite mit ihren Unterseiten haben wir weitergeleitet, so dass alte Links zu den jeweiligen Produkten etc. erreichbar sind.

Wir freuen uns über diesen Schritt, den wir dank euch, unseren Kunden, gehen dürfen. Ein Schritt des Wachstums.

fair

Ist Hansa-Farm® auch so fair?

Es ändert sich lediglich der Name/die Marke. Unsere Arbeitsweise bleibt, wie sie ist, fair. Genau genommen optimieren wir ständig und geben unser Bestes, uns permanent zu verbessern. Mit wir sind Carla und Sven gemeint und natürlich all jene, die dieses Projekt unterstützen. Es gab keinen Inhaberwechsel oder Ähnliches. Der Blog heißt jetzt natürlich auch anders, nämlich Hansa-Farm® Blog.

Die Hansa-Farm® Gruppen:

Bei Facebook heißen wir jetzt Hansa-Farm® Fan Gruppe und Hansa-Farm® Tausch Gruppe .
Bei Ravelry findet ihr uns unter https://www.ravelry.com/groups/hansa-farm-knitting-group .

Strickmaschinen – das wahre Vergnügen oder nicht? Teil I

Allgemeine Infos zu Strickmaschinen:

Der größte Vorteil des Maschinenstrickens gegenüber dem Stricken von Hand liegt darin, größere oder aufwendigere Muster schnell und problemfrei entstehen zu lassen, egal ob einem das Stricken liegt oder nicht. Beim Handstricken strickt man immer sofort in der richtigen Schnittform, weil jede weitere Masche die Arbeitszeit verlängert. Doch beim Stricken mit der Maschine kann man die Fertigungsmethode „Cut and Sew“ (übersetzt: „Schneiden und Nähen“) anwenden. Bei dieser Vorgehensweise schneidet man einen gestrickten Stoff und näht diesen wieder zu. Wie genau dieses Prozedere funktioniert, kann man sich bei Bedarf ausführlich auf YouTube angucken.

Strickmaschinen

Dennoch darf man aufgrund der Geschwindigkeit, die die Maschinenarbeit bietet, nicht denken, dass man sich hinsetzt, einen Faden einfädelt und auf Knopfdruck der lange Rock angefertigt wird. Tatsächlich setzt die Arbeit mit der Maschine vor allem Geduld und Übung voraus. Du musst dabei Reihe für Reihe stricken, indem du den sogenannten Strickschlitten hin- und herbewegst. Da das Ganze natürlich schneller als per Hand verläuft, musst du, wenn du dich an einer Schnittmusterform orientierst, trotzdem ab- und zunehmen, Maschen anschlagen und abketten. Wenn du eine Strickmaschine verwendest, kannst du nun auch sehr feines Garn in Gebrauch nehmen. Oder du besitzt einen sogenannten Feinstricker, eine Strickmaschine mit einem Nadelabstand von 4,5 oder 5 mm mit meist 180 bis 200 Nadeln.

Eine gute Strickmaschine sticht perfekte Arbeiten ohne Fehler, und man muss nur den genaueren Ablauf der Garne verfolgen, dass alle Musternadeln abgestrickt werden und dass sie beim Muster- oder Farbwechsel die Muster richtig eingestellt sind. Das Arbeiten mit der Hand unterschiedet sich enorm von dem Arbeiten mit so einer Maschine, jemand der von Hand stricken kann, kann noch lange nicht so schnell und gut mit einer Strickmaschine umgehen – und umgekehrt. Das heißt: Übung macht den Meister.

Welche Strickmaschinen gibt es überhaupt?

Es gibt Einbett- und Doppelbettgeräte, sie haben beide ihre Vor- und Nachteile. Die Einbett- oder auch Flachstrickmaschine strickt glatt rechts und ist nicht so experimentierfreudig. Sie kann das Norwegenmuster, das Fangmuster und das Zopfmuster stricken, jedoch scheiden viele Strickmuster leider aus, da diese Maschine links NICHT stricken kann. Eine Doppelbettstrickmaschine oder auch Rundstrickmaschine genannt, ermöglicht Arbeiten in halbrund oder schlauchförmig.

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