Warum sollte jedes Kind stricken lernen?

Vielen von uns wurde bereits in jungen Jahren das Stricken oder Häkeln von unseren Verwandten beigebracht. Unsere Handarbeitslehrerin könnte eine Tante, Oma oder die Mutter gewesen sein. Ich bin mir sicher, du bist froh, dass du gelernt hast, wie man das macht. Aber wenn du jetzt nicht gerade deinen Lebensunterhalt mit dem Stricken verdienst, wirst du vielleicht nicht erkennen, dass das Lernen der Fähigkeit des Strickens mehr als nur Spaß gemacht hat. Hier wollen wir euch einige Gründe zeigen, warum jedem Kind schon in jungen Jahren das Stricken beigebracht werden sollte:

Stricken ist eine Fähigkeit, die man lernt, ohne es zu merken.

Die meisten Fähigkeiten, die Kinder vor dem Schulalter bekommen, werden durch Spielen und Kopieren gelernt. Stricken ist natürlich keine Ausnahme. Wenn sie sich ein gestricktes Kleidungsstück ansehen, scheint es eine unmögliche Aufgabe zu sein, so etwas selbst herzustellen. Sie hätten wahrscheinlich keine Ahnung, wo Sie überhaupt anfangen sollten oder? Aber als Kind ist es nur ein lustiges Spiel, wenn Mama oder Omi ihnen einfache Schritte zeigt – zum Beispiel mit Arm- oder Fingerstricken. Und wenn dieser verknotete Wollknäuel sich in eine erkennbare Form verwandelt, ist es eher aufregend als entmutigend. Kleine Schritte wie diese lassen das Erlernen neuer Fähigkeiten erreichbar erscheinen. Und natürlich macht es auch Spaß!

Lernen zu scheitern

Es passiert immer wieder, dass beim ersten Mal nicht alles so gut klappt wie gedacht. Egal, ob du einen Stich verlierst, dich in der Wolle verfängst oder sich alles um dich herum aufzulösen scheint. Es ist eine wertvolle Lektion fürs Leben, wenn jemand da ist, der sagt, dass es in Ordnung ist, anzuhalten, nachzudenken und erneut zu beginnen. Ebenso hilft es eine Art Cheerleaderin in der Nähe zu haben, die sagt, dass du nie aufgeben sollst, Resilienz zu lernen, was später sehr nützlich sein kann, wenn das Leben etwas schwieriger wird.

Erfolgserlebnis

Natürlich werden diese kleinen ersten Schritte in die Welt des Strickens letztendlich zum Erfolg führen, wenn du durchhältst. Und wenn du endlich etwas beendest, das du zu Beginn nie für möglich gehalten hast, kann das Erfolgserlebnis ein Leben lang anhalten.

Eine Fähigkeit, die man weitergeben geben kann

Es ist fast eine Pflicht, diese Fähigkeiten und Weisheiten an deine Kinder oder Verwandten weiterzugeben. Natürlich ohne Druck und unter der Berücksichtigung des jeweiligen Interesses. Aber ein bisschen kann ein Interesse durch eigene Begeisterung erzeugt werden. Sei das Feuer der Begeisterung und Inspiration. Denn Wissen weitergeben und sich kümmern ist für beide Seiten sehr bereichernd.

Du brauchst nur 2 Stricknadeln und ein wenig Wolle, um dich zu entspannen und eine gute Zeit zu haben.

Stricken entspannt uns, das ist klar! Und weißt du warum? Weil wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe richten, ohne dass die Gedanken um Probleme kreisen. Unser Körper und Geist treten in einen Zustand der Ruhe ein. Das fördert unser Wohlbefinden, vor allem wenn wir uns in einer stressigen Phase befinden oder Angst haben.
Stricken verbessert unsere Stimmung und unser Selbstwertgefühl.
Wenn mehrere Menschen zusammenkommen, um zusammen zu stricken, nennt man das „Strickparty“.

Es gibt viele Wollläden, die über Räumlichkeiten verfügen, in dem Strickpartys stattfinden können. Auf solchen Events kann man sich gegenseitig Ratschläge geben oder Ideen und Vorschläge austauschen.
Es ist also ein perfekter Grund, Menschen jeden Alters zu treffen und neue Freunde zu gewinnen, die dasselbe Hobby haben wie du.
Aber auch das Stricken zu Hause ist eine sinnvolle Möglichkeit.
Zeit allein zu haben mit unserer Lieblingsmusik im Hintergrund kann zweifellos ein magischer Moment für uns sein.

Stricken ist nicht nur ein Hobby! Wir haben ein fertiges Ergebnis als Ziel, auf das wir hinarbeiten: Ein Schal, ein Pullover oder ein Paar bunte Handschuhe.
Damit können wir uns selbst oder unseren Lieben ein tolles Geschenk machen.
In jedem Fall sind die Stunden von Arbeit, Liebe, Anstrengung und Kreativität, die wir investiert haben, dort enthalten. Sich das bewusst zu machen, kann unser Selbstwertgefühl steigern und ein angenehmes Gefühl von innerer Ruhe erzeugen.
Eine weitere Idee ist, das Stricken deiner Familie oder deinen Mitbewohnern beizubringen. Was auch immer du tust, wir wünschen dir dabei alles erdenklich Gute.

Bleib gesund!

Interview: Marcelina aus Peru erzählt uns ihre Geschichte über die Kultur der Alpakas, die sie ihr ganzes Leben lang umgeben haben.

Seit wann arbeitest du mit Alpakas?
Ich kenne Alpakas seit meiner Geburt. Meine Familie züchtete Alpakas in meiner Heimatstadt und seit ich 8 Jahre alt war, schickte mich meine Mutter raus, um auf sie aufzupassen. Seitdem kenne ich sie und weiß viel über ihre Gewohnheiten und ihre Eigenarten. Mein ganzes Leben lang war ich von ihnen umgeben und habe versucht, in ihrer Nähe zu arbeiten. Sie sind wundervolle Tiere.

Wo haben Sie gelernt, Alpakafasern auf handwerkliche Weise zu färben?
Es ist eine ererbte Kunst. Meine Mutter hatte ihre Tiere in Puno.
Sie drehte und webte Kleidungsstücke wie Llijlla, Aguayo oder Schals, die alle von Hand gefärbt wurden.

Wann und wie hast du gelernt, per Hand stricken?
Ich habe als Kind das Stricken gelernt, meine Mutter hat es mir beigebracht. So hab mir selbst ein paar Strohstangen gesucht, als ich in den Bergen lebte und legte los einfach Kleidungstücke für meine Geschwister zu stricken.

Wie pflegt man Alpakas richtig?
Diese Tiere zu pflegen ist nicht so kompliziert. Sie müssen ein gutes Gras haben, weil sie gerne weich liegen. Es ist kaum bekannt, aber Alpakas lieben es, wenn der Ort an dem sie schlafen und essen richtig sauber ist. So sind Sie glücklich.

Was essen Alpakas am liebsten?
Sie sind natürlich vegetarisch und essen Gras (trocken und frisch) und vor allem Luzerne. Sie mögen es, wenn das Futter sauber und frisch ist.
Es ist wichtig zu wissen, dass Alpakas nur die Spitzen von Gräsern und Pflanzen knabbern, daher reißen sie es nicht aus dem Boden, deswegen sagt man, dass sie auf das Land immer gut aufpassen.

Wie ist der Lebenszyklus von einem Alpaka?
Alpakas haben eine Tragzeit von ca. 11 Monaten und können nur ein Baby auf einmal gebären, so können Sie in ein bis zwei Jahren einmal im Jahr geschert werden. Sie leben circa 15 bis 20 Jahre.

Können Alpakas auch Haustiere sein?
Ich glaube, wenn sie von Geburt an so erzogen werden, können Sie auch in einem Haus oder einer Farm bleiben. Sie brauchen nicht viel Platz, aber der Ort muss schön sauber sein.

Welche Eigenschaften von Alpakas sind nicht so bekannt?
Sie vertragen eher kälte als Hitze. Alpakas baden in kleinen Flüssen.
Alpakas können den ganzen Tag lang fressen, weil sie eingetlich sehr kleine Portionen verzehren, wenn sie es tun. Alpakas haben ihre eigene Persönlichkeit. Sie können auch genervt sein, wenn sie ein schlechten Tag hatten. Das Schönste an Alpakas ist, dass sie sich an Menschen erinnern. Wenn sie zu irgendeinem Zeitpunkt sehr liebevoll mit ihnen waren oder sich um sie gekümmert haben, werden sie diese Person wieder mit mehr Vertrauen empfangen.

Marcelina arbeitet in einer Alpaka-Farm in Arequipa (Millma & Qaytu). Sie freut sich sehr, dass mehr Leute sie kennenlernen und vor allem sich in Alpakas verlieben, wie sie selbst es schon vor langer Zeit getan hat.