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Merinoschaf – Herkunft, Zucht und Wolle.

Von Fiorella Cruz  •   3 Minuten gelesen

Merinoschaf – Herkunft, Zucht und Wolle.
Das Merinoschaf, welches sich ursprünglich in Nordamerika ansiedelte, stammt von der Feinwoll-Schafrasse ab. Es hat seinen Namen wohl der Berberdynastie der Meriniden zu verdanken. Im 17/18 Jahrhundert durfte diese Rasse ausschließlich in Spanien gezüchtet werden. Somit schaffte man sich einen Alleinanspruch der Wolle. Man nannte sie „spanische Wolle“ und an einen Export der Schafe war nicht zu denken. Denn das war seinerzeit ein Verstoß, der mit der Todesstrafe verurteilt wurde. In Spanien gelang sie an große wirtschaftliche Bedeutung, was an der hohen Qualität der Wolle lag. Selten wurde die Rasse als Fleischlieferant verwendet, da sie wegen der begehrten Wolle zu wertvoll für den reinen Verzehr erschien. Außerdem hieß es, dass die langen Laufstrecken der Tiere das Fleisch zäh machen würden. Erst im 19. Jahrhundert breiteten sich die Herden des Schafes weiter aus und heute ist Australien der Hauptlieferant der Merinowolle. Im 18. Jahrhundert kam das Merinoschaf nach Deutschland, wo es mit regionalen Tieren gekreuzt wurde. In Deutschland entstanden somit diese Rassen: das Merinolandschaf, das Merinofleischschaf und das Merinolangwollschaf. Das Merinolandschaf ist in Deutschland die häufigste Rasse. Denn sie macht 30% des gesamten Schafbestandes aus, in Bayern sogar knapp 70%.

Details zur Merinowolle:
Wer schon mal Kleidung aus Merinowolle trug, weiß warum sie so begehrt ist. Kein Juckreiz oder Kratzen, einfach perfekt zu jeder Jahreszeit. Im Winter wärmend und im Sommer kühlend. Das liegt an den bis zu 85% mit Luft gefüllten Fasern. Es ermöglicht eine isolierende und atmungsaktive Wirkung. Ein Merinoschaf liefert im Jahr zwei bis vier Kilogramm hochwertige Wolle. In seltenen Ausnahmefällen bis zu zehn kg. Die Hälfte des geschorenen Guts ist allerdings nur verwehrtbar, die andere Hälfte besteht aus Schmutz, Schweiß, Fett und Pflanzenresten. Da die wirtschaftliche Bedeutung der Merinoschafe so groß ist, wird für das Rohmaterial und die Produkte, die daraus entstehen auch entsprechend viel gezahlt. Ungefähr 130 Euro für ein Kilogramm! Der Wert und somit auch die Qualität und Preis wächst, je feiner die Faser ist. Die dazugehörige Dicke wird in der Maßeinheit Mikron (ein Tausendstel Millimeter) gemessen.

strong: 24 bis 25 Mikron
medium: 22 bis 23 Mikron
fine: 19 bis 21,9 Mikron
superfine: 17 bis 18,9 Mikron
ultrafine: weniger als 16,9 Mikron
Außerdem unterstützt Merino-Wolle bei der Feuchtigkeitsregulierung an heißen Tagen – bis zu 30 % des Eigengewichts können die Fasern an Feuchtigkeit, zum Beispiel Schweiß, aufnehmen und dann auch wieder abführen. Zum Glück aller stinkt die Merinowolle nicht. Kochgerüche oder starkes Schwitzen macht dem Zwirn nichts aus, ein kurzes Lüften reicht da vollkommen aus. Genau wie Schmutz, dieser perlt nämlich an der Wolle ab. Die Wolle schützt auch vor UV-Strahlen, wie eine 40+ Sonnencreme. Falten, Fussel oder die allseits bekannte elektrostatische Aufladung, kann der Wolle nichts anhaben, ausgeschlossen wie die Entflammbarkeit. Feuerwehrleute schützen sich sogar mit dieser Kleidung. Wie du siehst, bringt die Merinowolle viele Vorteile mit. Dabei haben wir über den Merino-typischen Glanz noch gar nicht gesprochen. 🙂

Tierschutz – ein wichtiges Thema bei den Merinos

Eine Zuchtmethode der Merinoschafe wird vielfach diskutiert, das sogenannte „Mulesing“. Diese Praktik fügt den Tieren große Schmerzen zu, weshalb der Tierschutz ja auch so wichtig ist. Hierbei wird ein Teil der Haut am Schwanz des Schafs entfernt. Dabei wird Fliegenmadenbefall verhindert, diese löse eine tödliche Krankheit für die Tiere aus. Mulesing erfolgt ohne Betäubung und ist eine Qual. Ein andauernder Kampf zwischen Merino–Lieferanten und Tierschützern. Uns bei Hansa-Farm® ist ein fairer Umgang mit Tieren sehr wichtig. Wir sind der Meinung: „Nur mulesing free fühlt sich die Wolle, ohne schlechtes Gewissen, gut auf der Haut an.“ Dazu haben wir bereits 2018 im Beitrag Baby Merinowolle mulesing free berichtet.

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