Vor etwa 5.000 Jahren domestizierten die Bewohner des südamerikanischen Andenhochlandes, insbesondere Perus, das Alpaka, ein wildes Kamel, das in diesen alpinen Gebieten heimisch ist. Im Laufe der Zeit wurden diese Tiere speziell wegen der wertvollen Fasern gezüchtet, die sie produzieren (im Gegensatz zu ihrem Verwandten, dem Lama, das als Arbeitstier domestiziert wurde). Die Inkas nannten die schöne, weiche Faser, die von diesen Tieren geschoren wird, „das Gold der Anden“ und reservierten sie für die Kleidung der Inka-Könige. Heute befinden sich 87 % der weltweiten Alpakapopulation in Peru.
Es gibt zwei Arten von Alpakas, das Huacaya und das Suri. Das Huacaya ist der häufigere, vertrautere und kuscheligere Typ mit einem flauschigen, vliesartigen Fell. Das Vlies der Huacaya wächst und sieht lockig und etwas federnd aus. Das liegt daran, dass die Faser eine glattere „flockige“ Oberfläche hat als Schafwolle. Die von Natur aus glatte Oberfläche der Alpakafaser sorgt für einen weicheren Griff und ein glänzenderes Aussehen.
Das Suri-Alpaka produziert eine noch seidigere Faser. Man geht davon aus, dass weniger als 10 % der weltweiten Alpakapopulation dieser Art angehören, die ohne Schur ein ausgeprägtes, zotteliges Aussehen hat. Das Vlies fällt in langen, seidigen Locken an den Körperseiten herab. Diese Faser ist nicht so gelockt wie die eines Huacayas - weniger flauschig und fließend - und daher nicht so elastisch, aber sie hat einen schönen, weichen Glanz und fühlt sich weich und luftig an.
Alpakas, sowohl Huacayas als auch Suris, haben eine Reihe von verschiedenen Fellfarben, bis zu 22 verschiedene Schattierungen. Vom dunkelsten Schwarz bis zum cremigsten Elfenbein, vom wärmsten Kastanienbraun bis zum zartesten Grau sind die natürlichen Farbtöne so schön, dass man es kaum wagt, sie zu färben. Nichtsdestotrotz lassen sich Alpakafasern wunderbar färben.
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